Gleitschirme sind Luftsportgeräte zum Gleitsegeln, Gleitschirm fliegen, Paragleiten oder Paragliding.
In Deutschland wird der Gleitschirm fliegen auch Gleitsegel oder Paragleiter genannt.
Gleitsegel, Gleitschirme oder Motorschirme mit Motor sind ebenfalls Luftsportgeräte, gehören aber zur Kategorie der Ultraleichtflugzeuge.
Ein Gleitschirm fliegen besteht aus den Leinen, Tragegurten und der Schirmkappe.
Die Kappe oder Kalotte ist eine elliptische Tragfläche aus Nylon-Stoff, der durch die Ripstop-Technik reißfest gewebt ist.
Um die Luftdurchlässigkeit zu verhindern, ist das Gewebe der Schirmkappe beschichtet.
Die Beschichtung schützt zudem das Material durch UV-Licht bedingte Alterung und gegen mechanische Beanspruchung.
Die Schirmkappe besteht aus einem Untersegel und Obersegel.
Untersegel und Obersegel sind in zahlreiche Kammern in Längsrichtung unterteilt.
An der Vorderseite befindet sich die Eintrittskante, durch die die einzelnen Kammern beim Aufziehen des Gleitschirms mit Luft gefüllt werden und die hintere Seite einer solchen Kammerzelle ist zugenäht.
Durch den entstehenden Staudruck wird die Schirmkappe versteift.
Das ermöglichst ein optimales Flügelprofil an dem die Luftströmung anliegt und dynamischen Auftrieb erzeugt.
Nebeneinanderliegende Kammerzellen des Untersegel und Obersegel sind durch Öffnungen oder Cross-Ports miteinander verbunden und gleichen den Staudruck innerhalb der gesamten Schirmkappe aus.
Je breiter die Schirmkappe ist, desto leistungsfähiger ist ihr Flugverhalten.
Ist dann aber auch anspruchsvoller zu fliegen.
Die vom Untersegel in mehreren Ebenen herablaufenden Galerieleinen werden zu Stammleinen zusammengeführt.
Die Stammleinen sind mit dem linken und rechten Gurtband verbunden.
Über die Tragegurte oder Gurtbänder ist der Gleitschirm fliegen mittels Karabinern mit dem Gurtzeug des Piloten verbunden.
Das Gurtzeug ist auch der Sitz für den Gleitschirm-Pilot und er ist mit Beingurten und Brustgurten am Gurtzeug angeschnallt.
Im Gurtzeug ist auch ein Rettungsfallschirm integriert, ebenso sind Protektoren zum Schutz der Wirbelsäule und des Beckens eingearbeitet, die den Piloten im Falle eines Unfalls schützen.
Zwei weitere Leinen rechts und links sind die Bremsleinen für die Steuerung des Gleitschirms.
Im Gegensatz zu einem Querruder von Flugzeugen sind hier die beiden Bremsleinen nicht gekoppelt, können sowohl gleichsinnig als auch gegensinnig betätigt werden und dienen so zur Steuerung um zwei Achsen.
Die Geschwindigkeit wird durch gleichsinnige Betätigung der Bremsleinen gesteuert und für den Kurvenflug werden Bremsleinen gegensinnig betätigt.
Zusätzlich kann der Pilot durch seitliche Gewichtsverlagerung im Gurtzeug den Kurvenflug unterstützen.
Leinen bestehen aus Kunstfasern, haben einen geringen Durchmesser von 0,6 bis 2,0 mm und eine hohe Reißfestigkeit und sind mit einer Textilummantelung vor UV-Licht und mechanischer Beanspruchung geschützt.
Die Schirmkappe von einsitzigen Gleitschirmen hat eine Spannweite von 10 bis 13 m und eine ausgelegte Fläche von ca. 20 bis 35 m².
Schirme für den Tandemflug haben eine Fläche von maximal 45 m².
Gleitschirmmodelle werden in mehreren Größen für verschiedene Gewichtsbereiche der Piloten angeboten.
Modernere Gleitschirm fliegen haben einen Geschwindigkeitsbereich von 20 bis 60 km/h.
Die Geschwindigkeit bezieht sich auf die umgebende Luft, die TAS (true air speed).
Die Geschwindigkeit über Grund, kurz GS (ground speed), ist von den Luftbewegungen wie Rückenwind oder Gegenwind abhängig.
Die Gleitleistung oder Gleitverhältnis moderner Gleitsegel liegen bei 1:10.
Das heißt, ein Meter Höhe wird in 10 Meter horizontale Strecke umgesetzt.
Zum Vergleich ist das Gleitverhältnis bei Segelflugzeugen 1:30.
Wenn Wind frontal auf einen Hang trifft, wird die Luftströmung nach oben abgelenkt und der Aufwind kann zum Höhengewinn genutzt werden.
Flüge von über 100 Kilometern sind unter Ausnutzung von Thermik möglich.
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